Gastgeber

Ruhe im Rivercamp

Andrea und Beat aus Egg bei Einsiedeln sind ein bisschen anders. Sie halten eine Herde Galloway-Rinder und dazu verarbeiten sie 80 Tonnen Grüngut. Wöchentlich!

Das leise Rauschen der Sihl. Ein paar flinke Heugümper im Gras. Und sonst? Nein sonst ist da eigentlich nichts. Der laue Sommerwind verwebt das Zirpen der Grillen mit dem Plätschern des Flusswassers zu einem Soundtrack, der genau hierhin passt. Hier - das ist das Rivercamp unweit von Einsiedeln.

Andrea und Beat, die Eltern der kleinen Diana gehören zu den ersten Anbietern, die bei Nomady eingestiegen sind. Das Paar mit dem 34 Hektaren-Biobetrieb ist nicht nur Hüter des Paradieses an der Sihl, es hat auch sonst sehr innovative Ideen. Wöchentlich verarbeiten die beiden 80 Tonnen Grüngut aus den Nachbargemeinden zu wertvollem Kompost. Der findet bei Gärtnereien und privaten Gärtnerinnen und Gärtnern sehr guten Absatz. Die ganz grosse Liebe der beiden gehört aber einer kleinen Galloway-Herde. «Es sind wunderschöne Tiere mit starkem Charakter. Sie liefern sehr schmackhaftes Fleisch, das wir ausschliesslich selber vermarkten», sagt der Bauer.

«Wir liefern auf Wunsch Fleisch oder Gemüse aus dem Garten, das wird sehr geschätzt.»

«Wir hatten eigentlich keine grossen Erwartungen als man auf uns zukam doch es ging los wie eine Rakete. Wir wurden förmlich mit Anfragen überrollt», erzählt Andrea. Beat hat ein modernes Sägemehl-WC aufgestellt, eine Feuerstelle eingerichtet und Brennholz bereit gestellt. Wasser holen die Rivercamp-Gäste in einem nahen Stall. «Wir liefern auf Wunsch Fleisch oder Gemüse aus dem Garten», sagt Andrea. «Das wird von vielen Gästen sehr geschätzt.»

Zwischen Freundschaft und Einsamkeit

Zu einigen dieser Gäste entwickeln sich schnell fast freundschaftliche Beziehungen, andere wollen in ihrer spärlichen Freizeit einfach für sich sein. «Aber das merkst Du jeweils sofort und kannst dich darauf einstellen.» Wenn es funkt, wenn die Gäste das wünschen, nehmen Beat und Andrea sich Zeit für einen Schwatz, der sich zu einem langen Gespräch über Bio-Landwirtschaft auswachsen kann. «An solchen Tagen schlagen wir Brücken zwischen Stadt und Land, Landwirtschaft und Wirtschaft und vor allem zwischen Menschen und Menschen», sagt Andrea. In diesen Zeiten, in denen sicher geglaubte Werte wie Kartenhäuser in sich zusammenfallen, sind ehrliche Brückenbauer wie Andrea und Beat Gold wert.