Natur

"Pilznä" für Anfänger

Es sind überaus beeindruckende Wesen, weder Pflanze noch Tier und praktisch überall anzutreffen. Manchmal mehr, manchmal weniger erwünscht. Im Waldboden bilden diese Organismen teils hunderte Meter grosse Netzwerke und sind mit hauchdünnen Fäden miteinander verbunden. Und nur die Fruchtkörper, welchen wir an der Oberfläche erkennen, nehmen wir allgemein als Pilze wahr.

Es sind nicht nur faszinierende Lebewesen, sondern auch kulinarische Schätze, die weder von Menschenhand beeinflusst noch durch Züchtung verändert worden sind und reichlich Vitamine enthalten. Ein absolutes Naturprodukt, nichts wie los also, auf Schatzsuche!

Wann sammeln?

Beginnen wir beim Zeitpunkt: Im Herbst, wenn Horden an gebückten Leuten die Wälder durchforsten und vereinzelt mit erhobenem Haupt diese wieder verlassen, ist keine Pilzsaison. Denn diese ist praktisch das ganze Jahr. Im Frühling wachsen nämlich Morcheln, bereits im Juni gibt es Steinpilze und auch im Winter gedeihen Samtfussrüblinge. Es ist aber natürlich trotzdem richtig, dass im Herbst viele Pilze spriessen und sich diese Jahreszeit besonders gut für die Suche nach ihnen eignet.

Wie sammeln?

Ob man Pilze herausdreht oder mit einem Messer abschneidet, darüber scheiden sich die Pilznergeister. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man die Pilze nicht herausreisst. Das würde das unterirdische Geflecht schädigen. Genau so schlecht wäre für dieses, wenn es der frischen Luft ausgesetzt ist. Deshalb sollte man das entstehende Loch mit Erde füllen. Als Sammler im Wald gibt es zudem ein paar weitere Dinge, welche wir in diesem Beitrag in Zusammenarbeit mit Pro Natura erarbeitet haben.


Zum Beitrag von ProNatura

Was sammeln?

Rote Pilze sind immer giftig, solche mit Röhren an der Hutunterseite nicht. Eine solche Regel gibt es leider nicht. Um leichten aber auch lebensbedrohlichen Vergiftungen vorzubeugen, ist es deshalb ratsam, sich zuerst das entsprechende Wissen anzueignen. Bevor man etwas isst, sollte man die Geniessbarkeit zweifelsfrei bestätigen können. Entweder man besucht eine Pilzschule, besorgt sich eine App, einen Ratgeber oder lässt seine gesammelten Pilze bei einer Kontrollstelle überprüfen. Am besten jedoch, gleich alles zusammen. Zu Beginn ist es zudem sinnvoll nur Pilze zu sammeln, die man gut kennt.

Steinpilze und Eierschwämme

Als Anfänger wird einem der Einstieg einfach gemacht. In unseren Breitengraden sind zwei Pilze nicht nur häufig, sie sind auch relativ gut identitfizierbar.

Steinpilze

Der Hut ist bei jungen Steinpilzen hellbraun, manchmal sogar weiss und wird später dunkelbraun. Der Stiel ist weiss bis graubraun und wird zum Hut hin schmaler. Zudem kann man darauf ein feines weisses Netzgeflecht erkennen. Als sogenannter Röhrenpilz hat er keine Lamellen an der Hutunerseite sondern ablösbare Röhren. Die sehen aus wie ein Schwamm. Dieser ist bei jungen Steinpilzen ganz weiss und bei älteren Exemplaren gelb und kann sogar olivgrün werden. Dann würde man ihn einfach wegschneiden. Das Fleisch ist weiss und fest.
Ganz einfach also, ihn zu identifizieren. Gäbe es da keinen Doppelgänger: Der nicht essbare Gallenröhrling sieht dem Steinpilz zum verwechseln ähnlich, ist aber, wie sein Name verrät, sehr bitter im Geschmack. Das kann man mit der Zunge überprüfen. Zudem sind die Röhren des jungen Gallenröhrlings zunächst ebenfalls weisslich, verfärben sich dann aber mit zunehmendem Alter rosa. Die Maserung des Stiels ist zudem gröber und dunkler als jene des Steinpilzes.

Gallenröhrling: Deutlich erkennbar ist hier das dunkle und grobe Netz sowie die rosa gefärbten Röhren.

Eierschwämmli

Der Hut ist bei jungen Exemplaren nach unten eingerollt, die älteren dagegen, sind wellig und trichterförmig. Der ganze Pilz ist eigelbfarben, manchmal etwas bleicher oder aber kräftig jedoch niemals orange. Die Eierschwämme haben keine Lamellen sondern Leisten, welche vom Hut weit zum meist gebogenen Stiel herablaufen und fest mit dem Fruchtfleisch verwachsen sind. In diesem Zusammenhang werden sie als Leistenpilze kategorisiert.

Auch hier ist es relativ einfach, die Eierschwämme richtig zu erkennen, gäbe es da nicht die falschen Eierschwämme. Die leuchten oft in orangenen Farbtönen, nur selten in gelb, haben Lamellen statt Leisten sowie festes, knackiges und nicht biegsames Fleisch. Der Hut ist oft trichterförmig aber nicht wellig. Im Gegensatz zum Eierschwamm besitzt der Falsche keinen ausgeprägten Eigengeruch.



Also liebe Pilzsammlerin, lieber Pilzsammler. Bei Unsicherheit empfehlen wir auf jeden Fall die Pilze von einem Experten begutachten zu lassen. Bei den mehreren tausend Pilzarten, welche wir in europäischen Wäldern finden, sind nämlich nur etwa 200 essbar und etwa gleich viele hochgiftig.



Natur

Mit kurzen Beiträgen etwas gescheiter und der Natur etwas näher.

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